Die Ford-Piloten galten bereits im Vorfeld für viele als Favoriten und überraschten dennoch - trotz Schockmoment beim Shakedown am Donnerstag. Sie dominierten die mit der Speerspitze aus der deutschen und österreichischen Meisterschaft besetzte 2-WD-Wertung für Fahrzeuge mit Frontantrieb. Darüber hinaus siegte Raffael Sulzinger mit Co-Pilot und "Spezi" Jürgen Heigl vor leistungsstärkeren Fahrzeugen im ADAC Rallye Masters und dem Mitropa Rally Cup. Dennoch wohl keine Teilnahme beim Finale der FIA European Rally Trophy in 2 Wochen aus Budgetgründen
Erstmals zählte die ADAC 3-Städte Rallye sowohl zur Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM), als auch zur Österreichischen Rallye Meisterschaft (ÖRM). Dazu kamen die Piloten aus der FIA Central Rally Trophy und des Mitropa Rally Cups. Dementsprechend hochwertig war das aus über 100 internationalen Teilnehmern bestehende Starterfeld. Ein Rallye-Fest der Extraklasse im Bayerischen Wald und dem Mühlviertel.
Für den Tittlinger Raffael Sulzinger war es erst die zweite Rallye in diesem Jahr. Er setzte dabei auf den gleichen Ford Fiesta Rally4 wie bei der Rallye Velenje im Mai. Diesmal aber mit dem zuletzt in der Rallye-WM aktiven Oberösterreicher Jürgen Heigl als Copilot.
Schockmoment beim Shakedown bei Regen und Nebel. In einer Linkskurve rutsche ohne Vorankündigung das Heck weg. Der Einschlag in die Bäume schien unvermeidbar. Doch ein kleiner Erdhügel und die blitzschnelle Reaktion des Fahrers retteten das rund 90.000 Euro teure Rallyeauto.
Da der Veranstalter die Startnummern klassenweise vergab, mussten die Beiden am Freitag als 62. in die Rallye starten. Äußerst anspruchsvolle WPs, welche teilweise in der Nacht gefahren wurden, sowie feuchte Stellen im Wald mit Nebel und Ausritte von anderen Teilnehmern forderten das Ford-Team. Dennoch beendeten sie die erste Etappe als Führende in der 2-WD-Wertung auf dem hervorragenden 10. Gesamtrang. Somit starteten Sulzinger/Heigl mit dem Rally4 am Samstag inmitten der leistungsstärkeren Rally2-Fahrzeuge aus der DRM- und ÖRM-Speerspitze.
Mit einem "kontrolliert hohen Speed ohne unnötiges Risiko" dominierte das Duo am Samstag nicht nur in der eigenen Fahrzeugklasse. Im Ziel betrug der Vorsprung auf die Zweitplatzierten Merkel/Kiefer im Corsa Rally4 - aktuell Führende in der DRM-2-WD-Wertung (Beifahrerin ist Raffaels Freundin) - über 1.40 Minuten. Zusätzlich siegten Sulzinger/Heigl im ADAC Rallye Masters, dem Mitropa Rally Cup, der FIA ERT2, der Südbayerischen Rallye Meisterschaft... und landeten auf dem überragenden 9. Gesamtrang!
Mit diesem Ergebnis qualifizierte sich Sulzinger für das Finale der FIA European Rally Trophy in der Lausitz in 2 Wochen. Um teilnehmen zu können, werden aber etwa 15.000 Euro benötigt. "Ich weiß, dass ich dort sehr gute Chancen auf den 2-WD-Titel in der dritthöchsten Liga (hinter WM und EM) hätte und würde auch selbst Budget drauflegen. Aber ohne zusätzliche Sponsoren ist es nicht möglich und am Donnerstag, den 21.10. um 24 Uhr, ist Anmeldeschluss.", so Sulzinger.